Silhouetten fotografiert man dann am sichersten mit einer manuellen Belichtungssteuerung. Denn je nach dem wie groß das eigentliche Motiv abgebildet wird, ändert sich durch mehr oder weniger Dominanz der schwarzen Fläche die Belichtung. Je mehr schwarze Flächen je größer abgebildet werden,  je länger wird die Belichtungszeit. Wenn man also drei verschiedene Bildausschnitte nimmt und mit irgendeiner automatischen Mehrfeld- oder Integralmessung arbeitet, dann wird der Himmel im Bild immer heller, je größer die Silhouetten im Bild dargestellt werden.

Das ist verständlich: Je mehr Schwarzanteile  im Bild, je dunkler ist es (meint der Belichtungsmesser) und je länger belichtet er 'gegen die Dunkelheit an'. Daher soll man solche diffizilen Motive nicht der Kameraautomatik überlassen, sondern selber (belichtungsmäßig) in die Hand nehmen. Denn die Werbeaussagen der großen Kamerahersteller, daß die modernen Belichtungsautomatiken alles selber regeln, sollten Sie besser ganz schnell vergessen. So lange das Motiv sich nahe am mittleren Grauwert bewegt, arbeiten sie alle sehr gut. Aber immer wenn man die besonderen Bilder machen will, die auch meistens besondere Lichtstimmungen haben, versagt die Automatik kläglich.

Bewährt hat sich folgender Weg: Man mißt neben dem Hauptmotiv mit Spotmessung einfach den Himmel an, und öffnet eine Blendenstufe. Wenn also der rote Himmel Bl. 5.6 und 1/30 sek. anzeigt, stellt man manuell ein auf Bl. 5,6 und 1/15 sek. Dadurch bekommt man eine gute Abstufung zwischen Hintergrund und Vordergrund; wogegen bei automatischer Belichtung der Himmel in der Regel zu dunkel wird, wenn das eigentliche Motiv klein abgebildet wird, und zu hell, wenn es dominant im Bild erscheint.