2. Tour

28. November bis 11. Dezember 1993

29. November 1993.

Nach einer Pause in Deutschland bin ich wieder zurück in Nairobi, auf dem Weg zum Arbeitsplatz in der Masai Mara, startklar für die zweite der geplanten zwölf Runden. Eigentlich wollte ich den Dezember den Elefanten im Musiara-Sumpf widmen, da es in den letzten Wochen nicht geregnet hat, und alles noch so verbrannt und braun ist wie im September/Oktober.

Dies aus der Überlegung heraus, daß es in diesem Sumpfgebiet wenigstens noch etwas Grün gibt, und mit dem weiteren Gedankengang, daß Elefanten im Dezember ein schöner Abschluß für einen nach Monaten aufgebauten Bildband sind.

Nun erzählte mir aber Steve Turner am Wilson-Flughafen in Nairobi mit gespielt sorgenvoller Miene, daß er schlechte Nachrichten für mich aus der Mara hätte, die viel Arbeit bedeuten würden:

Erstens hätte eine Gepardin in der Nähe des Governors-Camp vier winzige Junge, die eben erst die Augen geöffnet hätten, also nicht älter als gut eine Woche waren; und - in der Nähe der Leopardenschlucht hätte die Leopardin 'Paradies' um den 23./24. November herum drei Junge bekommen...

Nun sind Leoparden und Geparde so ziemlich das Letzte, was ich im Augenblick gebrauchen kann, denn Gepardenbilder kann ich nur ganz sparsam für den Bildband einsetzen, weil im Frühjahr dieses Jahres bereits ein Bildband - nur über den Gepard - von Norbert Rosing und mir erschienen ist, und weil ich für dieses Buch bereits ausreichend Gepardendias aus den Monaten September/Oktober habe.

Und über den Leoparden habe ich im Kapitel 'Januar' bereits über 12 Seiten berichtet mit Bildern von einer Tour aus dem Januar dieses Jahres, wo ich 'Paradies' mit ihrer damals drei Monate alten Tochter zwei Wochen und 160 Filme lang fotografiert hatte. Diese beiden Katzenarten sind also schon ausreichend für das geplante Buch vertreten.

In dieser FeIswand hatte die Leopardin um den 23. November 1993
ihre Jungen zur Welt gebracht. Das Foto machte ich aus einem
Ultraleicht-Flugzeug heraus.

Trotzdem ist es natürlich völlig unmöglich, sich die Gelegenheit entgehen zu lassen - vor allen Dingen bei einem Leoparden - , praktisch die Familie von der Geburt der Jungen an mit der Kamera durch die ersten Lebensmonate der Kleinen begleiten zu können. Wenngleich mir die dafür aufgewendete Zeitd natürlich bei der Produktion der Bilder für das Buch fehlen wird.

Geparden, Leoparden, Elefanten und Nachtbilder - alles gleichzeitig: wie soll das bloß gehen? Ich werde es mit der Beckenbauer-Philosophie halten 'Schau'n mer mal'.

Fujichrome-100 und Ektachrome Panther-100

Der Fujichrome-100 war ja noch nie für seine Schärfe berühmt. Daher nahm ich die Gelegenheit wahr, auf der ersten Tour zu diesem Projekt den neuen Ektachrome Panther-100 auszuprobieren, den die deutsche Fotopresse ja überschwenglich lobte, als erster neuer Meilenstein auf dem Gebiet der Diafilme seit Einführung der E-6 Entwicklung.

Dabei hatte ich den Hintergedanken, das Fotoprojekt Masai-Mara auf den zwölf Runden mit dieser neuen Filmfamilie zu fotografieren.

Panther-50 für Pflanzen und Landschaften, den Panther-100 für Tiere, den Panther-200 und 400 für Aktionen bei mittelmäßigem und schlechtem Licht, und den Panther-1600 für Aufgaben, die bisher fotografisch nicht zu lösen waren. Die Idee finde ich immer noch gut, nur hielt der Panther-100 leider auch nicht im entferntesten das, was man nach dem Pressejubel von ihm eigentlich erwarten durfte.

Scharf war er - superscharf. Der Panther-100 kann ohne weiteres hier einen Vergleich mit dem Kodachrome-25 oder dem Velvia-50 aushalten. Ansonsten ist er nach meinen Erfahrungen im Kontrast viel zu hart, hat kaum Belichtungsspielraum und ist in den Farben sehr, sehr bräunlich.

Daher bin ich jetzt auf der zweiten Tour reumütig zu meiner bewährten Kombination zurückgekehrt: Fujichrome-50 (nicht Velvia-50) für Pflanzen und Landschaften sowie für Tiere die stillhalten, Fujichrome-100 für Tiere in Bewegung und Kodachrome-200 und Fujichrome-400 für Aktionsfotos 'wenn die Post abgeht', sowie für die Fotografie unter schlechten und extrem schIechten Lichtverhältnissen.

30 . November 1993

Heute standen wir mit dem Wagen den ganzen Tag an der Leopardenhöhle, ohne das etwas passierte. Die Höhle war leicht zu finden gewesen, denn Eberhard Brunner aus Alaska, der im November einige Wochen in der Mara gewesen war, hatte mir diese Zeichnung an der Rezeption des Mara-River-Camps hinterlassen als er hörte, daß ich drei Tage nach seiner Abreise kommen würde. Ein schönes Beispiel für die kollegiale Zusammenarbeit unter Naturfotografen.

 

Auf einer aufgebogenen Frühstücksbox hatte Eberhard Brunner
diese Lagezeichnung der Leopardenhöhle gemacht, und für mich
an der Rezeption vom Mara-River Camp deponiert.

Kurz vor der Abenddämmerung kam die Leopardin endlich aus der Höhle und ging zu einem etwa 50 Meter entfernt stehenden Baum, worin sie ein angefressenes Impala deponiert hatte (Leoparden, Seite 43). Als sie den Baum erkletterte, jagte sie eine Eule auf - einen Milchuhu - , der mit Beute in den Fängen abflog. Zum Glück landete er nur 30 rn weiter wieder, und zwar - fotografisch vorteilhaft - fast in Augenhöhe in einem Baum.

Dazu noch völlig frei zur Kamera hin, ohne auch nur von einem einzigen Ast verdeckt zu sein. Man faßt so etwas kaum als leidgeprüfter Naturfotograf. Sonst geht immer mindestens ein Ast vor dem Vogel quer durch das ganze Bild - meistens sogar mehrere.

Die Eule hatte auch nichts dagegen, daß wir uns etwa 1o rn vor ihr mit dem Wagen aufstellten. Sie schaute zwar manchmal interessiert nach uns, drehte aber meistens den Kopf zur anderen Seite.

Das größte Problem bei der Fotografie in der Dämmerung oder bei Dunkelheit ist bekanntermaßen die Scharfeinstellung. Hier ist Autofokus auch sehr behilflich, weil sich bei modernen Elektronenblitz die Schärfe auf einem roten Lichtstrahl selber einstellt, bevor die Aufnahme erfolgt. Leider funktioniert dieses System draußen nur auf kurze Entfernung.

Daher habe ich in Afrika für die Abend- und Nachtaufnahmen immer eine der bekannten, starken Taschenlampen bei mir, die bis 500 oder 1.000 rn reichen. Die habe ich mit einer durchsichtigen roten Folie beklebt, da Tiere auf weißes Licht wesentlich sensibler reagieren als auf rotes.

Das bewährte sich auch hier wieder. Während der Fahrer die Eule mit dem roten Lichtstrahl der Lampe anleuchtete - diese reagierte darauf überhaupt nicht - konnte ich mit Autofokus scharf einstellen. Dieser rote Lichtstrahl reicht für Autofokus völlig aus, aber mit ihm manuell scharfzustellen - wirklich exakt - ist nur sehr schwer möglich, und mehr oder weniger Glücksache.

Der Fahrer konnte im Rotlicht der Lampe erkennen, daß der Uhu als Beute eine Fledermaus in den Fängen hielt. So hatte sich das Warten über einen ganzen Tag hinweg auf den Leoparden praktisch in allerletzter Minute doch noch gelohnt, durch diese ungewöhnlichen Eulenfotos.

3 . Dezember I993

Zur Hölle mit Nikon und Canon

Heute morgen so gegen 9.00 Uhr habe ich mal wieder - wie so oft - zwei Superbilder in den Sand gesetzt.

Der Wagen stand, und die Leopardin zog langsam auf den Wagen zu. In etwa 10 rn Entfernung war ein fotogener Strauch, und mit dem zusammen wollte ich sie fotografieren. Daher hatte ich die F-4s mit dem Zoom 4.0/100-300 mm vor mir irn Wagenfenster irn Anschlag.

Sie bleibt aber plötzlich - noch in etwas größerer Entfernung - stehen, und schaut in Richtung Wagen, weil sie dahinter einige Impalas entdeckt hat.

Sie stand ganz ruhig und angespannt, mit riesengroßen, gelben Augen - Ton in Ton mit dem sie umgebenden gelben Gras und vor einem wundervoll ruhigen Hintergrund.

Also schnell die Kamera mit dem 100-300 mm Objektiv aus dem Wagenfenster heraus, und die schußbereite zweite mit dem 600er davor in den Fensterrahmen hinein.

Natürlich hatte die Leopardin inzwischen den Kopf gedreht, und schaute jetzt interessiert zur linken Seite. Man konnte aber irn Sucherbild ahnen, daß es ein perfektes Porträt werden würde, sobald sie wieder mit großen Augen nach vorne sehen würde. Darauf wartete ich jetzt - daß 600er schußbereit.

Plötzlich kam von hinten - anscheinend von der Mutter nicht bemerkt oder beachtet - die jetzt einjährige Tochter der Leopardin auf ganz leisen Sohlen vorsichtig näher, und wollte wohl Körperkontakt mit der Mutter herstellen, den diese aber seit Tagen ablehnte, wohl weil sie bereits neue Junge hatte.

Die Kleine schaffte es bis neben der Mutter. Jetzt hatte ich plötzlich zwei Leopardinnen direkt nebeneinander stehend im Sucherbild.

Dafür war aber die Brennweite zu lang. Also 600er raus und die Kamera mit dem 100-300er Zoom wieder rein in den Fensterrahmen. Genau in dem Moment schien die Mutter zu realisieren, daß die Tochter direkt neben ihr stand. Sie fuhr auf die Tochter mit einer solchen Wucht los, daß diese vor Schrecken senkrecht fast einen Meter in die Luft sprang, und für einen Moment - mit allen Vieren in der Luft in Seitenlage - ein ganzes Stück über dem Boden in der Luft zu hängen schien, fast in Kopfhöhe der Mutter.

Zwei Wahnsinnsbilder, beide versäumt, weil unsere Herrschaften von Nikon und Canon zwar mit der F4 und der EOS-l jeder eine Profikamera anbieten, aber keiner ein vernünftiges, lichtstarkes AF-Telezoom. Mit einem 4.0/200-500 mm oder einem 4,5/200-600 mm AF vor der F4s oder der EOS-l hätte ich jetzt ziemlich sicher diese beiden Fotos.

So war mal wieder ein halber Arbeitstag - bei weiterlaufen Kosten - ohne Ergebnisse in den Sand gesetzt, weil sich anscheinend niemand von der Fotoindustrie bemüßigt fühlt, für Naturfotografen brauchbares Handwerkszeug herzustellen.

Tarnkappe

Die Luft in Afrikas Wildnis riecht märchenhaft. Zu gerne würde ich hier fotografieren wie etwa im Bayerischen Wald oder in Schweden, nämlich mit dem Fotorucksack auf dem Rücken zu Fuß durch die Natur wandemd.

Nur leider ist das verboten, Zu gefährlich, und auch vom gewünschten Ergebnis her unmöglich. Was man leicht vergißt: die Tiere in den Nationalparks und Naturreservaten in Afrika sind Menschen gegenüber extrem scheu. Von den Tieren der Masai Mara würde man die meisten nur auf 500 m Entfernung zu Gesicht bekommen - von Fotoentfernung kann keine Rede sein. Unser Zaubermittel ist die Tarnkappe 'Automobil'. Man vergißt das zu oft.

Daran wurde ich heute wieder einmal erinnert: Zwei Löwinnen trafen sich nach einer Trennung wieder, und die eine hatte vier ganz kleine Babys bei sich, die eben hinter der Mutter herlaufen konnten. Die andere zwei Junge, die schon einige Monate alt waren.

Es gab zwischen den acht Löwen eine überaus herzliche Begrüßung, etwa 10-12 m vor meinem Wagen. Ich fotografierte eben eine schöne, emotionale Szene durch das Wagenfenster , in der eine Löwin ein Kleines liebevoll abschleckte, als alle acht Löwen plötzlich in voller Panik davonstürmten.

Einige der Kleinen sprangen vor Schrecken einen Felsabhang hinunter, wobei sie sich hätten schwer verletzen können.

Der Grund: etwas schräg versetzt neben unserem Wagen stand plötzlich ein braunes Fahrzeug vom Mara-Safari-Club mit zwei Touristenehepaaren, wobei die Männer glaubten, durch die offene Dachluke auf das Wagendach klettern zu müssen.

In dem Moment aber, wosich die Silhouette des Menschen vom Fahrzeug löst, erlischt der Zauber der Tarnkappe; und die Tiere sehen plötzlich in allernächster Nähe ihren größten Feind vor sich, und geraten oft völlig in Panik.

Ohne die Tarnkappe Auto würde es keine vernünftigen Bilder aus dem Leben der Geparde oder Leoparden geben - außer ein paar langweiligen Fotos aus der Tarnhütte mit einer angebundenen Ziege als Lockspeise; So wie man früher Tiger fotografierte, bevor es in Indien Jeeps gab.

Dies ist auch der Grund, warum es keine wirklich guten Bilder von freilebenden Schneeleoparden gibt. Solange er in seiner Heimat nicht ein Gebiet oder einen Nationalpark besiedelt, wo man sich ihm in einem kleinen, vierradgetriebenen Fahrzeug nähern oder ihm folgen kann, solange werden Fotostorys aus dem Leben dieser wunderschönen Katze unmöglich bleiben.

7. Dezember 1993

Pläne sind da, um geändert zu werden

Jetzt, nach gut einer Woche 'Tour-2', klärt sich so langsam die Situation. Die Leopardin verläßt jeden - fast jeden - Morgen zwischen 9.00 und 10.00 Uhr die Höhle, um Toilette zu machen. .

Ansonsten ist sie tagsüber fast immer in der Höhle oder liegt auf einem Baum in der Nähe. Gejagt hat sie noch nicht am Tage, das macht sie anscheinend lieber in der Nacht. Die einjährige Tochter dagegen, die sich gerne in der Nähe ihrer Mutter aufhält, jagd häufiger tagsüber.

.Also ist das Programm für den Tag ganz einfach: Früh am Morgen im ersten Licht die Tochter suchen, und wenn wir sie finden. ihr folgen um zu sehen, ob sie jagen will.

Dann spätestens um 8.30 Uhr an der Höhle sein um Mutter Leopardin zu erwarten in der Hoffnung, daß sie mal eines der Kleinen zeigt.

Die an sich für das Buchprojekt im Dezember vorgesehene Elefantenfotografie habe ich kurzentschlossen auf einen .anderen Monat verschoben. Inzwischen dämmerte es mir nämlich, daß es vielleicht überhaupt keine schlechte Idee wäre, den Jahresdurchlauf im Buch - das ja mit einer Leopardengeschichte im J anuar anfängt, wo die erste Tochter drei Monate alt ist - im Dezember wieder mit einer Leopardenstory ausklingen zu lassen.

Das wäre doch ein schöner Einblick in das Leben einer Kleinfamilie in der Natur, und im Kreislauf des Jahres.

Und die Elefanten des Musiara-Sumpfes würden sich auch im April- oder Mai-Kapitel ganz gut machen; weil dann in der Regenzeit dort alles schön grün ist, und die Tiere nicht grau verstaubt aussehen, sondern so, als wären sie durch eine Waschanlage für LKW's maschiert.

Touristen

Um 13.00 Uhr steht man mit dem Wagen ganz friedlich in der Nähe eines Baumes, in dem völlig entspannt ein Leopard liegt. Alle anderen Wagen sind jetzt in den Lodges und Camps, weil die Leute dort zu Mittag essen.

Man hört, riecht und sieht Afrika, und alles ist wunderschön, bis dann später nach und nach die anderen Fahrzeuge wieder auftauchen, und man dann plötzlich umringt ist von 12 - 14 T oyota Landcruisem mit Dieselmotoren, die besonders hübsche, nagelnde Geräusche machen und zusätzlich besetzt sind mit 50 - 100 Touristen, die ihren Badeurlaub in Mombasa für zwei Tage unterbrochen haben, weil es ihnen dort zu langweilig wurde .

Jetzt stehen sie mit Zigaretten, Colaflaschen und Videokameras in den Händen in den Dachluken ihrer Fahrzeuge und geben hochgeistige Kommentare ab zu Leoparden und zu Afrika, weil sie noch völlig auf dem Trip sind: 'Wir sind die erfahrenen und lockeren Weltenbummler vom Indischen Ozean, die mal eben die Masai Mara machen, und Morgen schon wieder ganz woanders sind' .

Man verflucht sie in dem Augenblick, weil sie einen bei der Arbeit stören, und macht sich nicht klar, daß es ohne sie keine Masai Mara geben würde.

Keine Möglichkeit für uns, dort unterzukommen, Fahrzeuge zu haben, zu wissen wo die Tiere sind, und - am wichtigsten: Ohne die 300.000 Zweitagetouristen wären die Tiere so scheu, daß man sie sicher nur wesentlich mühevoller fotografieren könnte, wenn überhaupt.

Wenn ich hier also das Leben einer Leopardin dokumentieren kann, dann nur deshalb, weil die Tiere seit Jahren, seit Jahrzehnten und seit Generationen viel mehr Blech, Lärm, Aktionen und Krach durch die Touristen gewohnt sind, als ein ruhig mit seinem Fahrzeug dastehender Naturfotograf verursacht. (Leoparden, Seiten 6o und77) .

Also Dank an die Badeurlauber, die als manchmal lästige Zweitagebesucher in die Mara kommen.

Ganz anders dagegen benehmen sich die Touristen, die extra wegen der Tiere nach Afrika kommen, und ein bis zwei Wochen in der Masai Mara bleiben. Diese sind sehr interessiert und diszipliniert, verständnisvoll und leise - sie lieben die Natur in Afrika wirklich und sind ein echter Gewinn für das Gebiet.

10. Dezember 1993.

Termiten

Nach einer langen Trockenheit, wenn es wirklich vom Himmel schüttet mit Blitz und Donner, danach verlassen riesige Termitenschwärme fliegend ihre Trutzburgen.

Wenn Menschen dies manchmal nicht erwarten können, dann schütten sie viele Eimer Wasser über einen Bau, und einer von ihnen schlägt dazu die Trommel in einem den Donner imitierenden Takt. Manchmal fallen die Termiten darauf herein, aber nicht immer.

Letzten Abend ganz spät war wieder so ein Termitenflug, und als ich am Morgen gegen 5.30 Uhr zum Frühstücksraum komme, war die ganze Terasse davor an manchen Stellen - wo Sie der Wind zusammengeweht hatte - zentimeterhoch bedeckt mit abgefallenen Termitenflügeln. (Masai Mara, Seite 50).

Um 6.00 Uhr werden jetzt die Mitarbeiter des Camps kommen uns sie auffegen. Daher rettete ich für mich einen Suppenteller voll dieser Flügel, für die Mittagspause von 13.oo Uhr bis 15.oo Uhr. Solche Motive liebe ich: man kann in aller Ruhe schöne Nahaufnahmen machen, und die 'tote Zeit' im Mittag ist fotografisch sinnvoll genutzt.

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