Fritz Pölking

Mach es groß..

Früher habe ich die 2x Konverter nicht so gerne benutzt, sie waren nicht besonders gut und mit der verdoppelten Brennweite und der zwei Blenden dunkleren Mattscheibe auch nicht gut geeignet, um damit scharf einzustellen.

Seit es AF gibt kann man blitzschnell auf den Punkt scharfstellen, die Mattscheiben sind heller als früher, und die jetzigen Generationen von 2x AF-Konvertern von Canon und Nikon sind auch optisch viel besser geworden.

Bei den langen Canon-Festbrennweiten kommt noch erfreulich hinzu, das man den durch die zwei Stufen längere Belichtung größeren Verreißfaktor praktisch durch den eingebauten Stabilisator wieder ausgleichen kann.

Daher habe ich auf meiner letzten Tour im November 2002 in die Masai Mara häufig den 2x Konverter hinter das 500er gesetzt, um mal auszuprobieren, wie mir das gefällt.

Man will natürlich - eigentlich - schöne, interessante, aufregende und toll gestaltete Fotos machen, aber oft steht man Stunden vor einem Tier und nichts passiert.

Dann kann man sich manchmal in alten Regel retten: 'Wenn Du das Motiv schon nicht gut fotografieren kannst, dann mach' es wenigstes groß'. Dabei ist ein 2x Konverter natürlich eine willkommene Hilfe...

Mit einem 1.4x Konverter verliert ein Objektiv nach meinen Erfahrungen etwa 10% an Qualität, mit einem 2x Konverter etwa 20%. 

Je besser also das Grundobjektiv (und der Konverter), je besser die Ergebnisse, und ein Spitzenobjektiv eines renommierten Herstellers bringt sicher mit Konverter bessere Ergebnisse als das mittelmäßige Objektiv ohne.

  

Flußpferd, Gaukler und Zebra
EOS-1 V, 4.0/500 mm mit 2x Konverter,
Autoscheibenstativ, Sensia-100.

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Ein neues Autofokus-Objektiv: 11.0/1400 mm.

Ein Geheimtipp für besondere Gelegenheiten: 
Die beiden neuen Canon Konverter 1.4x II und 2x II kann man ohne Zwischenring hintereinander stecken. Dadurch bleiben die Belichtungsfunktionen erhalten, der Stabilisator und - auch Autofokus.

Mit der EOS-1 V und dem 4.0/500er mit zwei Konvertern bekommt man ein Teleobjektiv 11.0/1400 mm. Der Autofokus arbeitet natürlich mit Blende 11 und der langen Brennweite nicht so schnell und nicht so gut wie mit Blende 4.0 und 500 mm, aber bei normalem Kontrast gibt es keine Probleme, und gerade bei so einem Riesentele mit einer minimalen Tiefenschärfe und den Problemen, diese Kombination ruhig und verreißfrei zu halten, ist Autofokus natürlich ein Segen (und der Stabilisator auch). 

Mit so einem Riesenobjektiv von 1400 mm Brennweite kann man seltsame Bilder machen, an die ich vorher im Traum nicht gedacht hätte. 
Hier zwei Beispiele:

Das Auge einer Gepardin

Feigenbaum mit Leopardenschwanz
Es ist derselbe Baum und derselbe Leopard, den man
auch auf dem letzten Bild im Artikel 'Neues aus 
der Familie...' sehen kann.

Beider Bilder mit: EOS-1 V, 4.0/500 mm mit 1.4x und 2x Konverter,
mit Autofokus und Stabilisator eingeschaltet,
Burzynski Autoscheibenstativ, Sensia-100,
Masai Mara, Kenya.

Und so sieht das Handwerkszeug dann aus:
Zwei Konverter zwischen Objektiv und Kamera.

Mit der EOS-1 V bleiben die Belichtungsfunktionen, 
der Stabilisator und der Autofokus erhalten,
wenn man die beiden Konverter
gleichzeitig benutzt. Mit
der EOS-3 muss man
manuell scharf
einstellen.

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